Der Deutschrap wurde früher kritisch beäugt und wird heute weitgehend akzeptiert. Er besetzt stets die besten Plätze in den Charts und ist aus dem Mainstream nicht mehr wegzudenken. Doch wo liegen seine Wurzeln und wie hat er sich entwickelt?
Die Anfänge
Für die Entwicklung der Hip-Hop-Kultur sind in erster Linie die in der Bundesrepublik stationierten US-Soldaten verantwortlich. In den USA wurde der Hip-Hop vor allem von Afroamerikanern entwickelt, bevor die Truppen ihn über den großen Teich mitgebracht haben. Zu dieser Zeit war der Hip-Hop natürlich deutlich anders und würde vielen Rappern heute wahrscheinlich merkwürdig klingen. Deutsche Anhänger nahmen sich schnell die Stilikonen Grandmaster Flash und Run DMC zu Vorbildern und schufen ihre eigene Musik. Zu dieser Zeit waren die Texte auch keineswegs auf Deutsch, sondern ausschließlich auf Englisch. Erste deutsche Rap-Bands entstanden in den Achtzigern und es gab sogar eine in der DDR.
Der deutsche Gangsta-Rap
Alle deutschen Rap-Pioniere haben eine Sache gemeinsam: Sie kamen alle aus der bürgerlichen Schicht und waren in der Regel nicht arm. Demzufolge gab es in Deutschland nicht den brutalen Straßenrap, der sich in den USA schon sehr früh etabliert hatte. In den frühen 2000er-Jahren sollte sich das aber ändern, denn das Musik-Label Aggro Berlin wurde gegründet.
Aggro Berlin brachte einige der bekanntesten und erfolgreichsten Rapper der deutschen Szene hervor. Künstler wie Bushido, Fler, Sido und B-Tight waren alle unter dem Label. Die Gründer von Aggro Berlin schafften es mit Skandalen, harten Texten und noch härteren Images, stets die Aufmerksamkeit der Medien zu bekommen. Während Bushido vor allem die Gewalt thematisierte, ging es in den Texten von Sido eher um das Leben im Ghetto und Drogenmissbrauch.
Viele Menschen überforderte damals schon der Gedanke, dass es sowas wie Ghettos in Deutschland gab. Egal wie man über das Label denkt, es sorgte dafür, dass der Deutschrap chartfähig wurde und sich weg von der Subkultur entwickelte.